RITTERHAUS [1570] Bubikon, ZH

Das Ritterhaus Bubikon ist eine ehemalige Kommende des Johanniterordens, dessen ältester Kern um 1190 errichtet wurde. Zwischen April 2021 und März 2022 erfuhr die seit 1959 unter eidgenössischem Denkmalschutz stehende Anlage umfangreiche Restaurierungsmassnahmen am Mauerwerk, den Wandgemälden, den historischen Böden und der Dachgerüstkonstruktion. Anhand einer dendrochronologischen Untersuchung konnte die Entstehung der Holzwerkskonstruktion des Komturhauses auf das Jahr 1570 datiert werden. Ausgebildet wurde das Dachwerk als Kombination aus einem Sparrendach mit Kehlbalkenlage, einem liegenden Stuhl und einem stehenden Stuhl in der zweiten Ebene. Im Rahmen der vorangegangenen Zustands- und Schadenskartierung hat sich abgezeichnet, dass die äusseren Dachschwellen und Stuhlschwellen über weite Strecken Beschädigungen aufweisen. Die Dach- und Deckenbalken entlang der Traufseite waren bis an die Unterkante der Biberschwanzziegel eingemauert. Dies führte dazu, dass die Feuchtigkeit in den Holzbalken nicht länger entweichen konnte und es zu massiven Schäden an den Fussknotenpunkten kam. Damit der Bereich der Dachschwellen freigelegt und restauriert werden konnte, wurden die einwirkenden Kräfte des Dachwerkes mittels eines provisorischen Fachwerkträgers aus Brettschichtholz abgefangen und umgeleitet. Auf diese Weise konnte in acht Etappen jeweils eine ca. sechs Meter lange Dachstrecke alternierend auf der Ost- und Westseite bearbeitet werden. Um auch die teilweise im Firstbereich anfallenden Restaurierungsmassnahmen durchführen zu können, wurde die Dachhaut partiell abgedeckt und ein Notdach zum Schutz errichtet. Der auf dem Zeltplatz hinter dem Ritterhaus eingerichtete Abbundplatz ermöglichte die Bearbeitung der Reparaturhölzer vor Ort. Für die Ausführung der Ersatzkonstruktionen wurden in Rücksprache mit der Kantonalen Denkmalpflege Zimmermannsmässige Reparaturverbindungen angestrebt, die bis auf wenige statisch erforderliche Ausnahmen realisiert werden konnten. Die Fichten-/Tannenbalken für die Verbindungen im Ritterhaus stammen aus Wäldern der nahen Umgebung und sind nach dem Mond geschlagen.